Armenien! Der Schock sitzt tief!

Als Gevorg nach Hause kommt, läuft ihm seine Frau Knarik weinend entgegen. Was ist passiert? Dann sieht er das volle Ausmaß vom Brand seines Mehrfamilienhauses. Seine erste Reaktion ist Erleichterung, dass niemanden etwas zugestoßen ist und alle Familienmitglieder gesund sind. Er sagt: „Unser Herz soll nicht an dem Eigentum hängen. Ich möchte, dass meine Söhne und Enkelkinder zum Glauben an Jesus Christus kommen. Dieses Schicksal zeigt, dass wir noch viel lernen und verstehen müssen.“

Seine Söhne haben gegrillt, als heftiger Wind durch Funkenflug das aus Stoff von Säcken bestehende Dach des Pavillons entzündet hat. In Windeseile standen auch die alten Holzfenster der unteren und oberen Zimmer, in denen einige der Enkelkinder geschlafen haben, in Flammen. Auch Knarik war eingeschlafen und wurde durch lautes Rufen geweckt. Sie konnte sich auf den Balkon retten. Anwohner haben mit einer Leiter geholfen.

Bei dem Hausbrand in dem kleinen Ort Arbat, in der Nähe der Hauptstadt Yerevan, haben neben Gevorg und seine Frau auch die vier bedürftigen Familien ihrer Kinder mit den acht Enkelkindern beinahe alles verloren. Sie stehen alle immer noch unter Schock. Der Hausbrand hat fast alles vernichtet, nicht aber den Zusammenhalt der Familie!

Gerade haben wir uns persönlich einen Eindruck von der Situation vor Ort gemacht.

In diesem Moment kommt Movses, das älteste Enkelkind (11) von der Schule und tröstet seine weinende Mutter mit einem selbst gepflückten Blumenstrauß. Kurz darauf sitzt der 2-jährige Narek, der den Brand miterlebt hat, auf dem Schoß seiner Mutter und ruft: „Feuer, Feuer“, und zeigt noch ganz verstört auf das Haus.

Das Haus brannte größtenteils völlig aus. Auch die Küche ist komplett vernichtet. Nur noch drei kleine Zimmer sind einigermaßen bewohnbar. Die Feuerwehr hat ganze Arbeit geleistet, jedoch war die Kleidung, Möbel, Papiere, Spielzeug und vieles andere mehr nicht zu retten.

Gott sei Dank konnten sich alle Familienmitglieder buchstäblich in letzter Sekunde retten. Doch nun muss das Haus schnellstens wieder aufgebaut werden, um den Familien wieder ein Zuhause bieten zu können. Sie haben keine Versicherung, die den Schaden ersetzt. Die gerade im Herbst eingebaute Heizungsanlage, die mit einem Kredit finanziert wurde, ist ebenfalls zerstört. Hayk, einer der Söhne sagt: „Es ist unbeschreiblich und nicht in Worte zu fassen, wenn man von einer Sekunde auf die andere alles verliert. Wir wollen uns aber dadurch nicht unterkriegen lassen. Wir schöpfen Kraft aus der Hoffnung, unser Zuhause wieder aufbauen zu können. Aber alleine schaffen wir das nicht.“

Was jetzt dringend benötigt wird, ist finanzielle Unterstützung für die Familien, um die bevorstehende Zeit zu überstehen und die wichtigsten Dinge zu kaufen, wie Lebensmittel, Kleidung, Betten und Möbel. Auch das völlig zerstörte Dach muss sofort repariert werden.

Solche Nachrichten sind auch für uns schlimm und machen uns betroffen. Gerade, wenn wir die Menschen kennen und Kontakt mit ihnen haben. So wie Familie Tadevosyan, die nach dem Feuer neben ihrem Heim auch ihr Hab und Gut verloren haben! 

Die Familie ist Teil unseres Patenschafts-Programms.

Wir konnten alleine durch unsere Anwesenheit der Familie zeigen, dass sie nicht vergessen sind und Trost geben. 

Wir bitten um Eure Unterstützung für die bedürftigen Familien. Jede noch so kleine Spende würde ihnen sehr helfen.

Spendenkonto: 

Open Eyes Armenia gGmbH, Volksbank Mittelhessen
IBAN  DE27 5139 0000 0050 9721 19   BIC  VBMHDE5F
Verwendungszweck: Familien Nothilfe 2022